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Donnerstag 15. September 2011,

Irgendwie ist mir an diesem Abend das Essen nicht bekommen. Ich hatte Durchfall und musste in der Nacht zweimal raus. Immer mit bangen Blick ob Elefanten am Zelt sind. Aber sie waren nur am Wasserloch. Irgendwann gegen drei Uhr in der Nacht ging dort richtig die Post ab. Am Morgen haben wir erfahren, dass es Elefanten und Büffel waren, die sich da nicht so ganz vertragen haben.
Dirk hatte uns an diesem Morgen schon um viertel vor sechs geweckt. Wir wollten in den Chobe National Park fahren. Leider hatten wir keine Übernachtungen im Camp Ihaha bekommen. Alles fully booked, wie man hier so schön sagt.
Kurz vor dem Park wollte Dirk in den fünften Gang schalten und da krachte es ganz fürchterlich. Der fünfte Gang ließ sich nicht mehr schalten. Oje, Dirk war sehr geknickt. Also nichts mit Chobe NP, sondern erst mal viel telefonieren. Und dann kennt da Einer Einen, der wieder Einen kennt und der hat einen guten Mechaniker. Tja so ist das in Afrika. Der Mechaniker kam, fuhr eine Proberunde, machte dann noch einen Getriebeölwechsel und meinte, dass wir damit weiterfahren könnten. Gut, der fünfte Gang ging nicht mehr, der erste und der Rückwärtsgang knirschten ziemlich. Aber das Auto fuhr, das war erst mal das Wichtigste. Die ganze Autoaktion hat ca. eineinhalb Stunden gedauert, dann waren wir wieder fahrbereit.
Ich hatte diese Zeit genutzt und bin mal wieder in die Post, um meine geschriebenen Karten einzuwerfen. Dabei habe ich weitere tolle Karten entdeckt. Richtig! Ich konnte nicht widerstehen und habe neue Karten gekauft.
Nun konnte dem Chobe NP nichts mehr im Wege stehen. Wir haben sehr viele Tiere gesehen. Büffel, Impalas, Giraffen, Kudus, Säbelantilopen und Warzenschweine. Aber hauptsächlich Elefanten. Es gibt hier viel zu viele davon. Man spricht von über 120.000 Tieren. Die Gegend würde jedoch nur 80.000 verkraften. Was das bedeutet, kann sich sicherlich jeder denken.
An der Riverfront des Chobeflusses hatten wir ein ganz besonderes Erlebnis. Eine Gruppe von 12 Elefanten überquerte den Fluss. Ein winzig kleiner Elefant ist jedoch am Ufer zurück geblieben. Da hat sich ein großer, vermutlich die Mutter, aus der Gruppe gelöst und ist wieder zurückgegangen. Am Ufer war noch eine andere Gruppe und von dort löste sich ein Halbwüchsiger, der mit fliegenden Ohren ans Ufer zu dem Kleinen gerannt kam. Man konnte sich richtig die Kommunikation vorstellen. „Hey, Kleiner, das schaffst du schon. Komm ich helfe dir“. Dann ist der Kleine doch wirklich ins Wasser, die Mutter hat sich umgedreht und der Halbwüchsige nebenher. Ein anderer Halbwüchsiger kam dann auch noch dazu und dann ging es zu viert durch den Fluss. Der Kleine ist immer wieder mal abgetaucht und hat sich am Schwanz der Mutter festgehalten. Er hat es geschafft und ist mit Hilfe der anderen am anderen Ufer angekommen. Vielleicht war es ja seine erste Schwimmstunde und wir waren dabei. Herrlich!
Gegen 16 Uhr haben wir den Park wieder verlassen. In Kasane haben wir noch ein paar Lebensmittel ergänzt. Auf dem Parkplatz ist mir ein Auto mit Heppenheimer Kennzeichen und der Aufschrift Ombili Tours aufgefallen. Ingeborg meinte, der steht doch auf unserem Campingplatz. Na, da muss ich doch gleich nach der Rückkehr mal Ausschau halten.
Als wir am Camp waren, sind wir zuerst nochmal auf die Terrasse gegangen. Aber heute waren keine Elefanten da.
Dann habe ich nach dem Heppenheimer Auto geschaut und es auch gefunden. Er gehört der Frau von Achim. Sie reisen mit zwei Autos quer durch Afrika. Zu diesem Zeitpunkt war Achim alleine in Botswana, seine Frau war gerade in Deutschland. Die beiden haben auf dem Senyati Camp ein Chalet für längere Zeit gemietet. Es war ein interessantes Gespräch und ich bin erst zurück als es schon dunkel und das Essen fertig war. Zwischenzeitlich waren auch wieder die Elefanten am Wasserloch, das hatte ich diesmal verpasst. Aber Ingeborg hat sie gesehen und gefilmt. Später kam Achim nochmal an unseren Platz und wir unterhielten uns noch ein wenig. Dann sind wir so gegen halb elf ins Zelt.

Impressionen

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